franz. Jurist und Politiker; PS; Innenminister 1991-1992
* 1. September 1939 Angoulême
† 10. Januar 2018 Saintes
Herkunft
Philippe Marchand wurde 1939 in Angoulême/Charente als Sohn eines Rechtsanwalts geboren.
Ausbildung
M. besuchte das Collège de Parthenay und studierte Jura in Poitiers.
Wirken
Ab 1965 war M. Anwalt in Saintes. Der Sozialistischen Partei trat er nach Anfängen bei den Radikalen unter Pierre Mendès France 1973 bei. 1976 wurde M. Conseiller général (Charente-Maritime), 1977 stellv. Bürgermeister in Saintes (bis 1982) und 1982 Präsident des Generalrates von Charente-Maritime (bis 1985). Stadtrat von Saintes war M. ab 1982.
1978 wurde M. als sozialistischer Abgeordneter von Jonzac-Saintes erstmals Mitglied des Parlamentes, wo er sein Mandat bis 1990 wahrnahm. In Erinnerung blieb u. a. sein Widerstand gegen das Gesetz "Sicherheit und Freiheit", mit dem der gaullistische Justizminister Alain Peyrefitte die Zunahme von Gewaltverbrechen einzudämmen versucht hatte. Die Kollegen in der Fraktion wussten den Sachverstand des Juristen zu schätzen, als sie sich nach dem Sieg der Linken 1981 an die Abschaffung der Todesstrafe und des Staatssicherheitsgerichtshofes machten. M. war 1982-1986 Mitglied der Commission nationale de l'informatique et des libertés und 1985-1986 Vizepräsident der Nationalversammlung.
Als Vorsitzender eines Parlamentsausschusses war er 1990 mit Fragen der Integration der "...